Feinstaub
Informationen über Feinstaub
1. Was ist Feinstaub?
Die Wissenschaft kennt verschiedene Formen von Feinstaub, die in erster Linie durch ihre Größe der Feinstaubpartikel voneinander unterschieden werden. Je kleiner die Staubpartikel sind, desto gefährlicher sind sie. Denn gröbere Staubkörnchen werden beim Einatmen – etwa durch Härchen in der Nase – ausgefiltert, kleine Teile gelangen aber direkt in die Lunge. Feinstaub, der aus so kleinen Teilchen besteht, wird als PM10 bezeichnet. Das bedeutet, dass die Teilchen kleiner als 10 Mikrometer, also kleiner als 1 Hundertstel Millimeter, sind. Daher beziehen sich die von der EU verordneten Grenzwerte und unsere Luftgütemessungen auf diese PM10-Teilchen.
2. Wie und wo entsteht Feinstaub?
Feinstaub entsteht erstens dort, wo etwas verbrannt wird. Also in Automotoren, in der Industrie und in Heizungsanlagen. Zweitens entsteht Feinstaub dort, wo gröbere Teile fein zermahlen werden. Also durch den Abrieb von Autoreifen und Bremsen oder durch das Zermahlen von Rollsplitt. Da der Staub so fein ist, sinkt er nicht da zu Boden, wo er entsteht, sondern er wird aufgewirbelt und über ein großes Gebiet verbreitet.
Während Benzinmotoren nur wenig Feinstaub ausstoßen, gelten Dieselmotoren als Hauptverursacher des Feinstaubs.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass mindestens 70 % des Feinstaubes aus diesen Quellen entstammen.
3. Wo liegen die Grenzwerte für PM10?
Grenzwerte können dann definiert werden, wenn man wissenschaftlich erfasst hat, wie ein bestimmter Stoff auf den menschlichen Organismus wirkt, und in welcher Menge ein Stoff keinen Schaden verursacht. Das heißt, wenn Grenzwerte nicht überschritten werden, ist eine gesundheitliche Gefährdung wissenschaftlich auszuschließen.
EU-weit wurde 2001 mit den Messungen begonnen und Grenzwerte festgesetzt. Jahresmittelwert: 40 µg/m³, Tagesmittelwert (dieser darf an max. 35 Tagen im Jahr überschrittenw erden): 50 µg/m³. Da es bei Feinstaub keinen "No effect level" gibt, ist die Konzentration so niedrig wie möglich zu halten.
4. Wie wird die Feinstaubbelastung gemessen?
Die zuständigen Abteilungen der Kärntner Landesregierung sowie die Umweltabteilung der Stadt Klagenfurt bemühen sich, die Feinstaubbelastung wirklich realistisch zu erfassen. Denn natürlich kann man die gemessene Feinstaubbelastung durch die Position der Messstellen beeinflussen.
In Grüngürteln und verkehrsarmen Zonen ist die Belastung selbstverständlich geringer als an Hauptverkehrsstraßen. Die Feinstaubbelastung wird somit an neuralgischen Punkten gemessen.
5. Feinstaub, Geografie und das Wetter
Feinstaub wird nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über produziert. Dennoch ist die Belastung im Winter wesentlich höher als im Sommer. Dafür sind hauptsächlich die Beckenlagen der Städte und das Winterwetter verantwortlich.
Im Sommer erwärmt sich die bodennahe Luft in der Stadt besonders stark, steigt auf und wird vom Wind über ein großes Gebiet verteilt. Da der Feinstaub mit der warmen Luft in die Höhe steigt und verteilt wird, ist die Belastung in der Stadt relativ niedrig.
Im Winter bildet sich bei Beckenlage ein Kaltluftsee. Die Luft bleibt lange stationär und wird immer stärker mit Feinstaub angereichert. Nur seltene starke Winde und Niederschläge (Regen oder Schnee) können sie reinigen. Außerdem ist im Winter der Feinstaubausstoß (Heizung, Rollsplitt) höher als im Sommer.
6. Feinstaub: Gefahr für die Gesundheit
Feinstaubpartikel dringen beim Einatmen bis in die feinsten Lungenbläschen ein. Bei kurzfristig hoher Feinstaubbelastung verschlechtert sich die Lungenfunktion deutlich und Krankheiten wie Asthma können hervorgerufen bzw. verstärkt werden. Personen mit einem schlechteren körpereigenen Abwehrsystem wie Kinder, Kranke oder alte Menschen sind stärker betroffen.
Studien weisen darauf hin, dass die langfristige Feinstaubbelastung zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Lungenkrebs, Herz-Lungen-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen (z.B. chronische Bronchitis) führt.
Nachstehend finden Sie Ratschläge, was Sie als Privatperson zur Feinstaubreduzierung beitragen können:
- Umstieg auf andere Verkehrsmittel wie Fahrräder, Bus, Bahn, die eigenen Füße, Roller Skates, usw.
- Durch sorgfältige Planung lassen sich viele Autofahrten vermeiden – z.B.: Schreiben Sie Einkaufslisten und planen sie Ihre Einkäufe sorgfältig – wer nichts vergisst, muss nur einmal fahren!
- Erziehen Sie auch Ihre Kinder zu sanfter Mobilität!
- Bilden Sie Fahrgemeinschaften mit KollegInnen, FreundInnen und NachbarInnen – nicht nur für den Berufsverkehr, sondern auch bei gemeinsamen Ausflügen oder Einkaufstouren
- Umstellung des Fuhrparks auf Fahrzeuge mit Partikelfilter, Elektro- oder Gasfahrzeuge
- Wenn Sie eine alte Heizung (z.B. Holz oder Kohle betreiben, sollten Sie auf umweltverträglichere Heizenergie (z.B. Erdgas oder Fernwärme) umstellen. Sie verbessern nicht nur die Luftqualität, sondern reduzieren auch Ihre Heizkosten und helfen, Energie zu sparen!